Wir schenken ihnen oft viel zu wenig Aufmerksamkeit, dabei beanspruchen wir Matratzen einen Großteil des Tages - zum Schlafen, zum Lesen oder gemütlichen Stunden. Im Durchschnitt verbringen wir allein für den Schlaf acht Stunden pro Tag im Bett. Hochgerechnet beanspruchen wir eine Matratze 56 Stunden in der Woche, 2.912 Stunden im Jahr. Das sind 121 Tage; ein Drittel des Jahres.
Es ist nur allzu verständlich, dass Matratzen nach einer gewissen Zeit durchgelegen und abgenutzt sind. Als Gebrauchsgegenstände haben auch sie eine Lebensdauer. Wie lang die Haltbarkeit einer Schaumstoffmatratze ist, hängt von mehreren Faktoren ab: Schaumstoffart, Raumgewicht, individuelle Beanspruchung.
Die durchschnittliche Lebensdauer von Schaumstoffmatratzen
Schaumstoffmatratzen wie zum Beispiel Kaltschaummatratzen sind seit vielen Jahren eine häufige Wahl bei Verbrauchern in Deutschland. Denn Schaumstoffmatratzen bieten viele Vorteile, unter anderem in Bezug auf die Atmungsaktivität und den Feuchtigkeitstransport.
Mit der durchschnittlichen Lebensdauer von Schaumstoffmatratzen kennen sich unsere Schaumstoffexperten bestens aus: Die Haltbarkeit von Schaumstoffmatratzen liegt zwischen acht und zehn Jahren.
Zum Vergleich: Auch bei Latexmatratzen und Federkernmatratzen liegt die Lebensdauer bei circa zehn Jahren. Hochwertige Schaumstoffmatratzen können mit diesen Matratzentypen also durchaus mithalten.
Wie wählt man eine Schaumstoffmatratze mit hoher Lebensdauer?
Man kann die Lebensdauer der Matratze beeinflussen. Bereits beim Kauf sollte man darauf achten, dass die Matratze in ihrem Raumgewicht und ihrer Stauchhärte zum eigenen Körpergewicht passt. Denn wird die Matratze dauerhaft überlastet, entstehen Liegekuhlen deutlich schneller. Die Folge ist, dass die Matratze - höchstwahrscheinlich - schon vor ihrer durchschnittlichen Lebensdauer von acht bis zehn Jahren abgenutzt ist und erneuert werden muss.
Wie beeinflusst das Raumgewicht die Matratzenqualität?
Als Raumgewicht, das bei Matratzen auch häufig mit RG abgekürzt wird, ist eine Angabe über die Materialdichte. Es gibt an, wie viel Rohmaterial für die Herstellung der Matratze verwendet wurde. Je mehr Rohmaterial verwendet wurde, umso dichter ist das Material der Matratze. Eine Matratze mit hohem Raumgewicht verfügt über eine hohe Formstabilität, die wiederum verhindert, dass Liegekuhlen entstehen.
Ist eine Matratze mit niedrigem Raumgewicht automatisch minderwertig?
Grundsätzlich sollte man auf ein hohes Raumgewicht achten, wenn man eine hochwertige Matratze kaufen möchte. Matratzen mit einem Raumgewicht unter 40 neigen eher zur Kuhlenbildung - allerdings nur dann, wenn eine zu hohe Belastung stattfindet. Matratzen mit RG 40 oder niedriger eignen sich daher für Kinder oder Jugendliche, die durch ihr geringeres Körpergewicht den Schaumstoff weniger beanspruchen. Auch für Gästebetten eignen sich Schaumstoffmatratzen mit einem Raumgewicht bis 40, da sie einfach nicht regelmäßig genutzt werden.
Was muss man zur Stauchhärte bei Schaumstoffmatratzen wissen?
Das Raumgewicht sollte man nicht mit der Stauchhärte verwechseln. Diese gibt Aufschluss über die Festigkeit einer Matratze - und das hat nichts mit der Qualität oder Lebensdauer zu tun, sondern einzig mit dem persönlichen Komfortempfinden. Manche Menschen schlafen lieber weicher, andere lieber fester. Beachten sollte man bei der Stauchhärte lediglich die bevorzugte Liegeposition, damit der Körper auf der Seite oder auf dem Rücken ausreichend in die Matratze einsinken kann. Wenn man auf Dauer auf einer zu weichen oder zu festen Matratze schläft, kann das zu Rückenschmerzen oder Fehlstellungen wie einem Hohlkreuz führen.
Unsere Tipps für Raumgewicht & Stauchhärte:
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Das Raumgewicht gibt Aufschluss über die Materialdichte. Wähle eine Schaumstoffart mit hohem Raumgewicht und du erhältst eine Matratze von hoher Qualität.
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Hinsichtlich der Stauchhärte findest du bei unseren Schaumstoffarten Empfehlungen für den Liegekomfort (Festigkeit) und das Körpergewicht.
Ein hohes Raumgewicht, das auf eine hohe Qualität schließen lässt, sowie die zum eigenen Körpergewicht und Komfortbedürfnis passende Stauchhärte sind demnach Grundvoraussetzungen, dass die Schaumstoffmatratze eine hohe Haltbarkeit hat.
Wie kann man darüber hinaus die Lebensdauer von Matratzen verlängern?
Dass Matratzen nach einigen Jahren durchgelegen sind, lässt sich leider nicht ändern. Aber man kann mit der richtigen Pflege dazu beitragen, dass nicht so schnell Kuhlen im Schaumstoff entstehen. Wichtig ist in erster Linie, dass man die Matratze regelmäßig wendet:
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Unsere Schaumstoffexperten empfehlen, die Matratze alle drei Monate zu wenden.
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Drehe die Matratze sowohl von der Ober- auf die Unterseite als auch vom Kopf- zum Fußende.
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Es gibt also vier Möglichkeiten, eine Matratze zu wenden. Nutze diese auch, damit die Belastung für die Matratze möglichst gleichmäßig verteilt wird.
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Beanspruche die Matratze nicht zu stark. Im Bett herumtoben oder herumspringen macht sicherlich Spaß, vor allem Kindern, aber es belastet eben auch die Matratze und den Schaumstoff.
Wann sollte man eine Schaumstoffmatratze erneuern?
Ihr Lebensende hat die Schaumstoffmatratze laut Experten des TÜV bereits nach fünf bis acht Jahren erreicht. Diese Empfehlung wird aber vor allem aus hygienischen Gründen ausgesprochen. Denn jede Nacht landen Schweiß und Hautschuppen in der Matratze. Sie zu reinigen ist aber oft aufwendig und man hat auch selten die Gelegenheit dazu, die Matratze zu waschen und mehrere Stunden oder Tage trocknen zu lassen. Auch das Lüften am Fenster oder Ausschlagen mit einem Matratzenklopfer wird auf Dauer nicht verhindern, dass die Matratze erneuert werden muss.
Folgende Anzeichen helfen dir, zu entscheiden, ob die Matratze ausgedient hat:
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Verspannungen und Schmerzen im Nacken- oder Schulterbereich oder auch im Hüftbereich treten regelmäßig auf und lassen beispielsweise auch nach einem Wechsel des Kopfkissens nicht nach. Dann ist die Matratze durchgelegen oder passt einfach nicht mehr zu deinen Schlafbedürfnissen.
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Im Schaumstoff zeichnen sich deutlich Liegekuhlen ab, die tiefer als zwei bis drei Zentimeter sind beziehungsweise sich nicht nach Ende der Belastung zurückbilden. Die Mulden spürst du vermutlich auch beim Liegen, da du immer wieder in eine bestimmte Position rollst - nicht aber in deiner bevorzugten Stellung liegst.
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Die Matratze zeigt deutliche Verschmutzungen oder riecht unangenehm, sodass auch eine Reinigung keine Verbesserung bringt. Prüfe genau, ob es sich bei den Verschmutzungen nicht sogar um Schimmel handelt. Dann sollte die Matratze sofort entsorgt werden.
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Gereizte Augen, ein kratzender Rachen oder andere allergische Reaktionen werden durch die Matratze hervorgerufen, wenn sich zu viel Hausstaub angesammelt hat. Vor allem nach dem Aufstehen wirst du derlei Symptome spüren.
Wir verstehen nur zu gut: Die Auswahl der richtigen Matratze ist nicht einfach. Aber sie ist sehr wichtig, da wir viel Zeit auf der Matratze verbringen und guter Schlaf ein wichtiges Kriterium für eine gute Lebensqualität ist. Daher haben wir uns in einigen anderen Artikeln näher mit dem Thema Matratzenkauf beschäftigt. Lies gerne weiter!
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