In den Beschreibungen von vielen Matratzen liest man häufig etwas von “Punktelastizität”. Viele Menschen - du vielleicht auch - können sich darunter aber nur schwer etwas Konkretes vorstellen und wissen am Ende gar nicht, ob die Matratze nun für die eigenen Bedürfnisse passend ist oder nicht.
Short-Info zur Punktelastizität
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Punktelastizität meint die punktgenaue Entlastung der Matratze an den Stellen, an denen der Körper aufliegt.
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Ob eine Matratze punktelastisch ist, hängt von ihrem Material ab.
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Die Punktelastizität steigt mit dem Raumgewicht.
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Ob eine punktelastische Matratze gut für dich ist, hängt unter anderem von deiner bevorzugten Schlafposition ab.
Long-Info: Alles was du über punktelastische Matratzen wissen möchtest!
Das bedeutet Punktelastizität bei Matratzen?
Liegt man auf der Matratze, gibt diese dem Druck und Gewicht des Körpers nach. Bei einer Punktelastizität gibt die Matratze genau an jenen Stellen nach, mit denen der Körper aufliegt. Das bedeutet, dass diese Körperpartien in die Matratze einsinken - und zwar unterschiedlich, abhängig von dem jeweiligen Druck, den die Stelle auf das Material ausübt.
Zum Vergleich: Liegt man auf dem Boden oder einem anderen ebenmäßigen, harten Untergrund, kann der Körper nicht einsinken. Die aufliegenden Körperstellen erhalten Gegendruck und werden nach oben gedrückt.
Welche Vorteile bietet die Punktelastizität bei Matratzen?
Im Idealfall erreicht man durch eine punktelastische Matratze, dass der Körper in einer “gesunden” Position liegt. Die meisten Experten bezeichnen eine orthopädische Haltung als gesund. Konkret heißt das: Becken, Wirbelsäule und Nacken liegen in einer weitestgehend geraden Linie, während z. B. Schultern, Hüfte und Bo an den entsprechenden Stellen in die Matratze einsinken. Die optimale Liegehaltung wäre so, dass die Wirbelsäule in ihrer natürlichen Krümmung liegt (sog. Doppel-S-Form). In der Theorie* schafft die Punktelastizität also die idealen Voraussetzungen für den Körper, in einer gesunden Position zu liegen. Das wiederum verhindert unter anderem Verspannungen, Rückenschmerzen, Hüftbeschwerden, Fehlstellungen und vieles mehr bis hinzu Herz-Kreislauf-Problemen in Folge von Schlafstörungen.
*Praktisch müssen noch andere Kriterien erfüllt, damit man ergonomisch gesund liegt und erholsam schläft.
Was ist Flächenelastizität?
Flächenelastizität ist, wenn man so will, das Gegenteil von Punktelastizität. Bei der Flächenelastizität gibt nicht nur die belastete Stelle nach, sondern auch der Bereich darum herum - also eine etwas größere Fläche. Es besteht die Gefahr des “Durchhängens”, man spricht auch gerne vom “Hängematteneffekt”. Die Folge: Die Wirbelsäule liegt nicht in ihrer natürlichen Form. Je nach Schlafposition kann eine flächenelastische Matratze die bessere Wahl sein - insbesondere für Bauchschläfer. Aber auch bei Babys und Kindern sollte eine Matratze eher flächenelastisch als punktelastisch sein, da sich Skelett und Wirbelsäule nur auf einer festen Matratze normal und gesund entwickeln können.
Welche Matratzen sind punktelastisch?
Punktelastische Matratzen sind in der Regel aus Kaltschaum, Viscoschaum oder Gelschaum. Da die verschiedenen Schaumstoffe aber noch weitere Eigenschaften mitbringen, die sich auf den Schlafkomfort auswirken, sollte man nicht einfach irgendeine punktelastische Matratze kaufen, sondern genau zwischen den verschiedenen Schaumstoffen entscheiden.
Für wen ist eine punktelastische Matratze geeignet?
➤ Für Menschen, die häufig auf der Seite schlafen, empfiehlt sich eine punktelastische Matratze. Dadurch können Schultern und Hüfte ausreichend in die Matratze einsinken, während die restlichen Körperpartien eine ausreichende Unterstützung erhalten. Auch Rückenschläfer profitieren von punktelastischem Schaumstoff, wodurch die Wirbelsäule in ihrer natürlichen Form liegen kann.
➤ Eine punktelastische Matratze entlastet Wirbelsäule, Schultern und Nacken optimal, sodass Menschen mit Verspannungen und Rückenschmerzen profitieren. Auch der Becken- und Hüftbereich erfährt durch die Punktelastizität ausreichend Entlastung.
Für wen eignet sich eine flächenelastische Matratze?
Nicht immer ist eine punktelastische Matratze von Vorteil. Das gilt insbesondere für diese Fälle:
➤ Bauchschläfer benötigen eine flächige Unterstützung, damit Bauch und Becken nicht zu stark durchhängen und dadurch Rückenschmerzen und Verspannungen entstehen.
➤ Bei Babys, Kindern und Jugendlichen befindet sich der Körper noch im Wachstum, sodass sie keine gezielte Entlastung benötigen. Im Gegenteil: Für einen gesunden Aufbau von Skelett und Muskulatur ist eine flächenelastische Matratze von Vorteil.
Welche Matratze mit Punktelastizität passt zu mir?
Fazit zur punktelastischen Matratze
Von der Punktelastizität sind sich Viscoschaum- und Gelschaummatratzen sehr ähnlich. Hier liegt der Unterschied vor allem in der Thermoplastizität. Viscoschaum reagiert auf Wärme und passt sich dadurch dem Körper an. Da er die Wärme auch speichert, verändert er nur langsam seine Form (beispielsweise nach einem Positionswechsel), wovon vor allem Menschen profitieren, die sich nachts nicht so häufig umdrehen. Gleichzeitig sorgt die Thermoplastizität für eine eher warme Schlafumgebung - ideal für Menschen, die frieren; weniger gut für Menschen, die nachts schwitzen. Wer eine Matratze mit hoher Punktelastizität sucht, aber gerne kühl schläft, sollte sich besser für eine Gelschaummatratze entscheiden.
Um sich schlussendlich für eine Matratze zu entscheiden, sollte man nicht nur auf die Punktelastizität achten, sondern auch auf die allgemeine Festigkeit des Schaumstoffes - Viscoschaum ist beispielsweise weicher als Kaltschaum. Die Entscheidung für eine Matratze - ob punktelastisch oder flächenelastisch - ist nicht einfach. Zu groß ist die Auswahl, zu unübersichtlich ist das Angebot. Wir haben daher an dieser Stelle einen großen Überblick erstellt, um für jede Person die passende Matratzenempfehlung bieten zu können.
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