Du musst nachts häufig deine Position auf der Matratze wechseln? Leidest morgens regelmäßig unter Verspannungen oder wachst nachts gar auf, weil Körperteile taub werden? Dann solltest du dringend den Härtegrad deiner Matratze überprüfen. Gut möglich, dass die Matratze zu hart ist und du eigentlich einen niedrigeren Härtegrad benötigst.
Wie stelle ich fest, ob meine Matratze zu hart ist?
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Du leidest regelmäßig unter Verspannungen und Schmerzen nach dem Aufwachen?
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Du schläfst unruhig, veränderst häufig die Liegeposition?
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Einige Körperteile werden nachts sogar taub?
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Du fühlst dich unausgeruht und müde?
Es gibt unterschiedliche Gründe, warum eine Matratze nicht zu den individuellen Komfortbedürfnissen passt: Vielleicht ist sie bereits in die Jahre gekommen und stützt die schweren Körperpartien nicht mehr vernünftig. Vielleicht haben sich die “Rahmenbedingungen” geändert, weil man Körpergewicht zu- oder abgenommen hat oder anstatt zu zweit nun alleine auf der Matratze schläft. Oft kommen im fortgeschrittenen Alter auch verschiedene körperliche Beschwerden hinzu, die sich auf das Liegegefühl auswirken oder dafür sorgen, dass man eine andere Schlafposition einnimmt, für die die Matratze nicht mehr ideal ist. Vielleicht wurde auch von Anfang an der falsche Härtegrad bei der Matratze gewählt. Es ist daher nicht ungewöhnlich, dass eine Matratze Verspannungen, Rücken- und Nackenschmerzen bereitet oder gar eine Fehlstellung im Schlaf fördert, die sich im Alltag fortsetzt.
Zu den häufigsten Anzeichen dafür, dass die Matratze zu hart ist, gehören Schmerzen - je nach Schlafposition - im Nacken, Rücken oder in der Hüfte. Der Grund: Die Körperpartien können auf einer zu harten Matratze nicht ausreichend tief einsinken. Sie erfahren stattdessen zu viel Gegendruck, sodass sie hochgedrückt werden, was - ebenso wie ein Durchhängen des Körpers - zu Schmerzen und Verspannungen führt. Kommen Taubheitsgefühle hinzu, werden die Körperpartien bzw. die Nerven und Blutgefäße regelrecht abgeklemmt. Auch das deutet auf eine zu harte Matratze hin.
Viele Menschen “spüren” die zu harte Matratze auch an einem häufigen Positionswechsel. Da sie keine Position finden, in der sie bequem liegen können, drehen sie sich nachts hin und her. Eine zu feste Matratze ist aber nicht nur unbequem, sondern sorgt auch für einen unruhigen Schlaf und mindert folglich die Schlafqualität und Erholungsphase.
Test: Ist Deine Matratze zu hart? So findest Du es heraus
Um herauszufinden, ob Deine Matratze zu hart ist, kannst Du die folgenden Schritte durchführen:
Schritt 1: Visuelle Inspektion
Oberfläche prüfen: Schaue Dir Deine Matratze an. Ist die Oberfläche sehr straff und gibt kaum nach, wenn Du darauf drückst? Eine zu harte Matratze zeigt kaum sichtbare Einsinkstellen.
Schritt 2: Körperausrichtung testen
In der Seitenlage: Lege Dich auf die Seite und bitte jemanden, die Ausrichtung Deiner Wirbelsäule zu überprüfen. Deine Wirbelsäule sollte eine gerade Linie bilden. Wenn sie sich nach oben wölbt oder Du Druckstellen an Schultern und Hüften spürst, ist die Matratze wahrscheinlich zu hart.
In der Rückenlage: Lege Dich auf den Rücken. Deine Wirbelsäule sollte ihre natürliche Krümmung behalten. Wenn Du spürst, dass Dein unterer Rücken kaum Kontakt zur Matratze hat oder einen Hohlraum bildet, könnte dies ein Hinweis auf eine zu harte Matratze sein.
In der Bauchlage: Für Bauchschläfer werden feste Matratzen empfohlen, dennoch darf sie nicht zu hart sein. Denn in diesem Fall würde beispielsweise das Becken noch oben gedrückt, sodass die Wirbelsäule nicht ergonomisch gesund liegt (was in der Bauchlage ohnehin schwierig ist).
Schritt 3: Komfort und Unterstützung bewerten
Aufwachen mit Schmerzen: Wachst Du regelmäßig mit Schulterschmerzen, Hüftschmerzen oder Verspannungen im Nacken auf? Dies könnte daran liegen, dass die Matratze zu hart ist und nicht ausreichend nachgibt, um die jeweiligen Körperpartien zu entlasten.
Einsinktiefe: Lege Dich auf die Matratze und achte darauf, wie wenig Du einsinkst. Wenn Du kaum einsinkst und das Gefühl hast, wie auf einem Brett zu liegen, könnte sie zu hart sein.
Schritt 4: Drucktest
Handdrucktest: Drücke Deine Hand fest in die Matratze. Wenn die Matratze kaum nachgibt und sich fast gar nicht eindrücken lässt, könnte sie zu hart sein.
Schritt 5: Längeres Liegen
Liegen und spüren: Verbringe einige Minuten in Deiner bevorzugten Schlafposition auf der Matratze. Achte darauf, ob Du das Gefühl hast, auf einer harten, unbequemen Oberfläche zu liegen und ob bestimmte Körperteile wie Schultern und Hüften Druckstellen entwickeln.
Wenn Du mehrere dieser Punkte positiv beantwortest, ist es wahrscheinlich, dass Deine Matratze zu hart ist. In diesem Fall könnte es Zeit sein, über eine weichere Matratze oder eine Matratzenauflage nachzudenken, die mehr Komfort und Druckentlastung bietet.
Was passiert, wenn man auf einer zu harten Matratze schläft?
Eine zu harte Matratze bzw. generell eine Matratze mit einem nicht passenden Härtegrad führt schlussendlich dazu, dass der Schlaf nicht die gewünschte Erholung bietet. Man schläft unruhig, dreht sich hin und her. Die Tiefschlafphasen werden kürzer, man wacht häufiger auf und fühlt sich morgens erschöpft. Auch körperlich macht sich eine zu harte Matratze bemerkbar, denn die Schmerzen in Schultern, Rücken und Hüfte werden nicht von alleine verschwinden. Stattdessen können sie schwerwiegender werden und Fehlstellungen begünstigen. Vor allem Menschen, die unter einer Nervenstörung leiden, eine Durchblutungsstörung haben oder mit Hüftbeschwerden zu kämpfen haben, sollten sich dringend von ihrer zu harten Matratze trennen. Eingeklemmte Nerven und Blutgefäße können hier ernsthafte gesundheitliche Probleme bereiten.
Matratzen nach Maß
Kann man eine zu harte Matratze weicher machen?
Ist eine Matratze durchgelegen bzw. zu weich, wird es schwierig, sie fester zu machen. Eine zu harte Matratze kann man hingegen einfacher weicher machen. Denn weicher werden Matratzen zwangsläufig, wenn sie regelmäßig belastet werden.
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Das Lattenrost anpassen: Verfügt das Bett über einen Lattenrost, kann man dieses möglicherweise über Härtegradschieber weicher stellen oder einige Latten entfernen, sodass die Matratze stärker durchhängt und folglich weicher wird.
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Einen Topper nutzen: Eine weitere Möglichkeit, eine harte Matratze weicher zu machen, ist ein weicher Topper als oberste Schicht. Somit wäre die Liegefläche weicher und das Liegegefühl etwas angenehmer. Der Topper sollte dann jedoch nicht zu niedrig sein, sonst würde man kaum einen Effekt spüren.
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Für Abnutzung sorgen: Schaumstoffmatratzen werden mit der Zeit zwangsläufig weicher, weil das Material Feuchtigkeit und Wärme aufnimmt, was den Widerstand der Matratze auf Dauer reduziert. Man kann diese Abnutzung aber auch beschleunigen, indem man beispielsweise Gewichte auf die Matratze legt. Bei diesem Trick gegen zu harte Matratze ist jedoch Vorsicht geboten: Die Belastung sollte möglichst gleichmäßig sein, damit keine Kuhlen entstehen. Außerdem solltest du diese Methode nur kurzfristig anwenden, um die Matratze nicht zu stark abnutzen.
FAQ’s zu “Ist meine Matratze zu hart?”
Ist es gesund, auf einer harten Matratze zu schlafen?
Eine pauschale Antwort gibt es dazu nicht. Es kommt vor allem auf die Schlafposition an, ob eine weichere oder härtere Matratze besser ist. So sollten beispielsweise Bauchschläfer lieber eine harte Matratze nehmen, damit ihre Wirbelsäule nicht durchhängt. In jedem Fall sollte die Matratze auf den individuellen Körper und die bevorzugte Liegeposition abgestimmt sein.
Kann man sich an eine zu harte Matratze gewöhnen?
Grundsätzlich kann sich der Körper an vieles gewöhnen und auch bei einer neuen Matratze muss sich diese zunächst dem Körper anpassen. Dies dauert bis zu sechs Wochen. Verspürst du danach immer noch Rückenschmerzen oder Verspannungen, könnte es der falsche Härtegrad sein.
Kann eine falsche Matratze Rückenschmerzen verursachen?
Ja! Passt die Matratze nicht zur Person, führt das zwangsläufig zu Rückenschmerzen, Verspannungen oder anderen Beschwerden. Denn liegt der Körper nicht ergonomisch gesund, fühlt es sich unbequem an oder der Körper versucht Fehlstellungen auszugleichen - was wiederum zu körperlichen Beschwerden führt.
Welcher Tropper bei einer zu harten Matratze?
Der Topper sollte weicher sein als die Matratze - verständlicherweise. Ist die Matratze deutlich zu hart, sollte der Topper mindestens zwei Härtegrade weniger haben. Zum Beispiel H2 um eine H4 Matratze weicher zu machen. Der Topper sollte außerdem nicht zu dünn sein, sondern mindestens 5-7 cm dick sein.
Wie lange dauert es, eine Matratze weicher zu machen?
Das kommt ganz auf das Modell und die jeweiligen Eigenschaften an. Eine Matratze mit hoher Rückstellkraft und hohem Raumgewicht wird erst nach längerer Belastung weicher.
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