Während die Auswahl der Babymatratze oftmals sehr einfach fällt, weil diese nur wenige Anforderungen - bis auf eine möglichst feste Unterlage - erfüllen muss, wird es bei der Kindermatratze schon schwieriger. Ab einem gewissen Alter entdeckt der Nachwuchs das Bett nicht nur zum Schlafen, sondern vor allem zum Spielen. Hier wird gelesen, gekuschelt, gerauft und gehüpft. Da muss die Kindermatratze vieles durchmachen. Wir verraten dir die wichtigsten Tipps für den Kauf einer Kindermatratze.
Kindermatratze: Was ist bei der Auswahl zu beachten?
Zwar haben Kindern noch keine hohen Anforderungen an eine Matratze, weil sie in der Regel weder unter häufigen Rückenschmerzen noch Bandscheibenvorfällen leiden. Dennoch will die Wahl der Kindermatratze gut überlegt sein. Kinder verbringen eine relativ hohe Anzahl an Stunden pro Tag im Bett - in erster Linie beim Schlafen, aber auch bei anderen Aktivitäten. Es ist wichtig, dass die Kindermatratze diesen unterschiedlichen Nutzungssituationen standhält.
Wichtig ist vor allem, dass die Kindermatratze die Wirbelsäule des Kindes ausreichend stützt, damit sich diese und das Skelett insgesamt normal entwickeln können und keine Fehlstellungen gebildet werden. Zudem sollte die Kindermatratze zu einem gesunden Schlafklima im Kinderzimmer beitragen. Hierbei sind verschiedene Faktoren zu berücksichtigen, die wir später ausführlicher erläutern.
Viele Entscheidungen, eine Matratze!
Welche Maße sind für Kindermatratzen sinnvoll?
Sich von Geburt an für eine Matratze mit den Standardmaßen 90 x 200 cm zu entscheiden, ist bei Kindern absolut nicht empfehlenswert. Babys und Kleinkinder brauchen das Nestgefühl in einem kleinen Bett, in das auch nur eine Matratze mit 70 x 140 cm oder 60 x 120 cm passt. Je nach Entwicklung und Größe des Kindes entscheiden sich viele Eltern zwischen dem zweiten und fünften Lebensjahr für ein größeres Bett mit 90 x 200 cm. Danach wird es meist erst im Jugendalter notwendig, eine neue Matratze zu kaufen, wenn das Bett breiter wird oder die alte Matratze durchgelegen ist.
Die Matratze für das Kind sollte immer mindestens die Länge haben: Körpergröße in cm + 20 cm.
Wie weich oder fest sollte die Kindermatratze sein?
Grundsätzlich sollten Matratzen für Kinder eher fester sein, wenngleich man mit steigendem Alter immer etwas weicher und punktelastischer im Material werden kann. Wirbelsäule und Skelett können sich einerseits nur auf einer festeren Unterlage ergonomisch korrekt ausbilden. Andererseits verfügen Kinder noch nicht über eine ausgeprägte Muskulatur, sodass ihnen das Drehen und Wenden auf weichen Matratzen schwerer fallen würde.
Kindermatratzen sollten eher fest sein. Mit steigendem Alter kann sie weicher werden.
Welche Höhe sollte die Kindermatratze haben?
Da Kinder noch sehr leicht sind, sinken sie nicht so stark in die Matratze ein. Folglich ist es auch nicht notwendig, eine sehr hohe Matratze für die Kinder zu wählen. Oftmals reicht eine Matratzenhöhe von acht bis zehn Zentimeter.
Matratzen für Kinder müssen nicht dick sein. Acht bis maximal 14 cm für ältere Kinder reichen völlig aus.
Richtige Kindermatratze für ein gesundes Schlafklima
Darüber hinaus gibt es weitere Kriterien, die eine gute Kindermatratze erfüllen sollte, um ein angenehmes und gesundes Schlafklima zu schaffen.
Hohe Atmungsaktivität
Für eine gute Luftzirkulation innerhalb der Matratze sorgt ein Material mit hoher Atmungsaktivität. Vor allem Schaumstoffe mit offenporiger Struktur wie Komfortschaumstoff ermöglichen, dass die Luft zirkulieren kann. Das trägt unter anderem dazu bei, dass sich Hausstaubmilben und Bakterien nicht gut festsetzen können.
Feuchtigkeitstransport
Kann die Luft innerhalb der Matratze gut zirkulieren, fördert dies auch einen zuverlässigen Abtransport von Feuchtigkeit. Das ist wichtig, da Kinder - insbesondere Babys - mitunter ihre Körpertemperatur noch nicht gut regulieren können und nachts schwitzen. Außerdem werden andere Flüssigkeiten zuverlässig abtransportiert und die Nässe staut sich nicht in der Matratze.
Wärmetransport
Ähnliches gilt für den Abtransport der Körper- und Umgebungswärme, die beim Schlafen entsteht. Ein Material, dass die Wärme gut abtransportiert, verhindert einen Wärmestau im Kinderbett.
Schadstofffreiheit
Absolutes Muss bei Kindermatratzen: Sie müssen frei von Schadstoffen und Chemikalien sein. Kinder können sehr stark auf gewisse Substanzen in der Matratze reagieren und zum Beispiel Hautausschläge entwickeln. Vor allem aber würden sie die gefährlichen Schadstoffe im Schlaf einatmen. Wichtig ist es daher auf Siegel wie das OEKO-TEX Standard 100 Zertifikat zu achten.
Folgende Schaumstoffe können wir für Kindermatratzen empfehlen!
Ganz schön viele Kriterien, die man bei einer Kindermatratze beachten soll. Da fällt es gar nicht leicht, sich einen guten Überblick zu verschaffen. Wir machen es kurz und knapp und verraten dir unsere Empfehlungen für Kindermatratzen:
Komfortschaumstoff ist sehr atmungsaktiv, feuchtigkeitstransportierend und stört sich nicht an kleineren Missgeschicken mit Flüssigkeiten. Matratzen aus Komfortschaumstoff trocknen schnell, sind leicht und lassen sich einfach wenden. Für Kinder empfiehlt sich eine Matratze aus Komfortschaumstoff mit einem Raumgewicht von 25 und einer Stauchhärte von mindestens 30, damit die Unterlage nicht zu weich ist.
Kaltschaum ist ebenfalls ein sehr atmungsaktiver Schaumstoff, der aufgrund eines hochwertigeren Verfahrens jedoch langlebiger und formstabiler ist. Kaltschaum empfiehlt sich vor allem für größere Kinder, wenn die Matratze einige Jahre halten soll. Zu empfehlen ist ein Raumgewicht von 40 und eine Stauchhärte von 30.
Die Unterschiede der beiden Schaumstoffarten haben wir hier für dich zusammengefasst.
Warum ist Viscoschaum nicht empfehlenswert für Kinder? Viscoschaum ist ein thermoplastischer Schaumstoff, der sich durch Druck und Wärme verformt und nur langsam seine Form verändert. Das Liegegefühl ist eher weich, was für Kinder nicht förderlich ist, um ein gesundes Skelett zu entwickeln. Außerdem kann die Schlafumgebung auf einer Viscoschaummatratze sehr warm sein, da das Material Wärme speichert. Im Vergleich zu Komfortschaumstoff und Kaltschaum ist Viscoschaum zudem weniger atmungsaktiv und feuchtigkeitsfördernd.
Schlafen und spielen: Das kannst du bei der Kindermatratze beachten!
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Wenn die Kids irgendwann auch tagsüber viel Zeit im Bett verbringen, um zu lesen, zu spielen oder zu toben, empfiehlt sich eine ausreichend große Matratze.
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Achte auf eine feuchtigkeitstransportierende, atmungsaktive Matratzen, damit auch umgekippte Getränke und andere Flüssigkeiten kein Problem darstellen.
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Mit einem Schonbezug kannst du die größten Missgeschicke von der eigentlichen Matratze fernhalten. Achte darauf, dass der Matratzenbezug ausreichend heiß gewaschen werden kann.
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Kindermatratzen sind meist recht dünn und leicht. Es ist daher einfach sie zu wenden. Tu dies regelmäßig, damit beide Seiten der Matratze gleichmäßig abgenutzt werden. So verhinderst du zum Beispiel Liegekuhlen im Schaumstoff.
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Achte auf ein stabiles Lattenrost im Kinderbett, wenn die Kids es zum Spielen und Toben nutzen. Vor allem sollte das Lattenrost sicher im Bett verankert sein, damit es nicht herausfällt. Ein einfaches, starres Lattenrost oder Rolllattenrost reicht oftmals aus.
Fazit zur Matratze für Kinder
Kinder haben noch keine großen Ansprüche an eine Matratze. Dennoch solltest du nicht einfach irgendeine Matratze kaufen - oder gar eine alte, gebrauchte verwenden. Die ideale Kindermatratze ist vor allem möglichst fest und elastisch, damit sie auch dem Spielen und Toben standhält. Mit einem atmungsaktiven Material sorgst du für ein gutes Schlafklima. Entscheide dich in jedem Fall für eine schadstofffreie Kindermatratze.
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