Die Begründung der Fachleute, warum Eltern stets eine neue Matratze für ihr Baby kaufen sollten, findet sich in den Risiken für den sogenannten plötzlichen Kindstod (im Englischen sudden infant death syndrome, kurz: SIDS). Die meisten SIDS-Fälle treten im ersten Lebensjahr auf, insbesondere zwischen dem 2. und 4. Lebensmonat. In den meisten Fällen sterben die Babys während des Schlafs. Statistisch betrachtet sterben mehr Jungen als Mädchen und mehr Kinder in den Wintermonaten. Der plötzliche Kindstod ist bis heute ein nicht ausreichend erklärbarer Umstand, bei dem Babys und teilweise Kleinkinder unerwartet und aus nicht offensichtlichen Gründen (keine Erkrankung, kein Unfall, keine Fremdeinwirkung) versterben. Der SIDS gilt daher auch als Ausschlussdiagnose, wenn keine anderen Ursachen, die zum Tod des Kindes geführt haben, festgestellt werden konnten.
Dies bedeutet gleichzeitig, dass konkrete Ursachen für den plötzlichen Kindstod bis heute nicht definiert werden konnten. Man hat jedoch Risikofaktoren ermittelt, die ein unerwartetes, unerklärbares Versterben der Kinder begünstigen können. Eine Studie aus den USA zeigte auf, dass 99 % der untersuchten Babys bei SIDS mindestens einem Risikofaktor ausgesetzt waren.
Risikofaktoren für den plötzlichen Säuglingstod
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Unterkühlung und Überhitzung: Neugeborene können ihre Körpertemperatur noch nicht gut regulieren bzw. Bekleidung oder Schlafsack aus- bzw. anziehen, um einer Unterkühlung/ Überhitzung entgegen zu wirken.
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Nikotinrauch: Sowohl der Nikotinkonsum als auch der Passivkonsum während der Schwangerschaft oder nach der Geburt kann ein Risikofaktor sein.
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Unzureichende Luftzufuhr /CO2-Ablagerungen: Ob Bettchenumrandung, Bettdecke oder andere Dinge, die eine genügende Luftzufuhr verhindern, können zu einer toxischen Kohlenstoffdioxid-Konzentration führen, die SIDS begünstigen kann.
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Schlafen in Bauchlage: In der Bauchlage sind unter Umständen Mund und Nase des Babys nicht frei, sodass es ungehindert atmen kann. Das erhöht das Risiko für Erstickungsanfälle.
Es gibt darüber hinaus noch weitere Risikofaktoren für den plötzlichen Säuglingstod: Ein geringes Geburtsgewicht, eine Frühgeburt, Drogenkonsum der Mutter während der Schwangerschaft, hohes Alter der Mutter bei der Geburt, familiäre Vorbelastung (wenn bereits ein Geschwisterkind an SIDS gestorben ist).
Solltest du Fragen zum plötzlichen Kindstod haben, wende dich bitte an einen Kinderarzt oder eine Fachberatungsstelle für Säuglings- und Kindergesundheit.