Du hast eine Idee für ein selbstgebautes Polstermöbel oder möchtest einen alten Sessel, alte Sitzauflagen und Stuhlkissen erneuern? Hier findest du die wichtigsten Grundlagen zum Selberpolstern!
Sofa, Sessel und Co. selber polstern: Warum?
Liebgewonnene Sofas, Sessel und andere Polstermöbel, die entweder veraltet sind oder die man sehr häufig nutzt, ersetzt man nicht so schnell durch etwas Neues. Eine Entscheidung kann sein, das Polstermöbel selbst zu restaurieren und zu polstern.
Nicht immer muss man die Neupolsterung oder Restaurierung an einen professionellen Fachmann übergeben, der sicherlich auch sein gutes Geld dafür nimmt, Mit etwas Geschick, der richtigen Motivation und ein paar Tipps kann man das Möbelstück auch ganz einfach selber polstern.
Unser Artikel zu den Grundlagen des eigenständigen Polsterns soll dir eine Unterstützung sein, wenn du dein Polster- bzw. Möbelprojekt angehen möchtest. Wir bieten dir hier nützliche Informationen über die Materialien und ihre Verwendungszwecke sowie wichtige Dinge, die du bei der Vorbereitung deines Polster-Projekts beachten solltest. Und mit etwas Übung fällt es dir leicht, auch künftig Sitzkissen, Loungekissen oder Auflagen für Sitzbänke zu erneuern und selbst zu polstern.
Möchtest du deine alten Polster austauschen, sind wir also der richtige Ansprechpartner. Wir bieten dir nicht nur den passenden Schaumstoff für dein Polster- oder Möbelstück, sondern auch hochwertige Bezüge und stehen dir mit Rat und Tat zur Seite, wenn du bei der Entscheidung für die richtigen Materialien bzw. Produkte Unterstützung benötigst.
Welchen Schaumstoff soll ich zum Polstern verwenden?
Aus unserer Erfahrung heraus haben sich vor allem PUR-Schaumstoff und Kaltschaum für die verschiedensten Polster-Projekte bewährt – und das aus mehreren Gründen. Die Schaumstoffe sind langlebig und strapazierfähig. Sie lassen sich einfach und flexibel verarbeiten. Und zeichnen sich darüber hinaus durch eine gute Formbeständigkeit und Atmungsaktivität aus. Das sorgt für langfristigen Sitz- und Liegekomfort auf Sofas, Sesseln und anderen Polstermöbeln.
PUR-Schaum ist absolut flexibel einsetzbar
Polyurethan, abgekürzt PUR, wird weltweit sehr häufig und für sehr unterschiedliche Zwecke eingesetzt. Er überzeugt vor allem durch seine hohe Flexibilität und die dadurch einfache Weiterverarbeitung zu Sitzkissen, Liegeflächen und Polstern. PUR-Schaum ist außerdem sehr leicht, lässt sich gut formen oder mit anderen Materialien verbinden (z. B. durch Sprühkleber). Und dennoch ist PUR sehr langlebig. Es handelt sich bei PUR um einen Schaumstoff, der absolut bedenkenlos für Polster-Projekte für Kinder und Babys eingesetzt werden kann, denn er sondert keine chemischen Substanzen ab. Ungeachtet dessen sind alle Schaumstoffe und Bezüge aus unserem Shop nach OEKO-TEX® Standard 100 zertifiziert – also schadstofffrei und für Babys und Kinder jeden Alters geeignet. Wer für die Polsterung PUR-Schaumstoff nutzen möchte, sollte das richtige Raumgewicht und die Stauchhärte für das jeweilige Anwendungsgebiet auswählen. Hierzu findest du nähere Angaben auf unserer Seite „Polster nach Maß“.
Kaltschaum als Polster bei starker Beanspruchung
Werden die Polster besonders stark beansprucht oder sind insgesamt einer höheren Belastung ausgesetzt, z. B. aufgrund von höherem Körpergewicht, empfiehlt es sich, Kaltschaum als Polsterung zu nutzen. Kaltschaum ist dem PUR grundsätzlich sehr ähnlich. Aufgrund des speziellen Herstellungsverfahrens verfügt Kaltschaum aber über eine höhere Lebensdauer und Flexibilität.
Kaltschaum ist außerdem ein Schaumstoff mit einer hohen Luftdurchlässigkeit. Das ist eine gute Voraussetzung dafür, dass sich im Polster kein Wärme- oder Feuchtigkeitsstau bilden kann. Zudem weist das Polster auch bei hoher Belastung einen guten Sitzkomfort, Langlebigkeit und Formbeständigkeit auf.
B1 Schaumstoff für die Verwendung im öffentlichen Bereich
Möchtest du zum Beispiel den Sitzmöbeln in deiner Bar oder deiner Lounge neue Polster gönnen, dann wählst du am besten unseren B1 Schaumstoff. Dieser ist speziell für die Verwendung im öffentlichen Bereich konzipiert, da er die strengen Brandschutzregeln für öffentliche Gebäude und Bereiche erfüllt. Die Schaumstoffe erfüllen die Brandschutzklasse B1 – schwerentflammbar gemäß DIN 4102. Der B1 Schaumstoff ist speziell beschichtet, sodass das Material nur schwer entzündlich ist. Und dennoch lässt sich der B1 Schaumstoff ebenso einfach und flexibel verarbeiten wie PUR und Kaltschaum.
So kannst du die Polster selbst erneuern!
Polster für Sitze und Stühle sollten unbedingt regelmäßig erneuert werden. Sie werden in der Regel stark bzw. häufig beansprucht und nutzen daher schneller ab als andere Möbel- und Polsterstücke. Gleichzeitig trägt der Grad der Beanspruchung zum Grad der Verschmutzung bei. Natürlich kann man im Bedarfsfall immer einen erfahrenen Polsterer mit der Aufgabe betrauen, aber auf Dauer lohnt es sich, die Polsterung der Möbelstücke selbst zu übernehmen. Und sicherlich auch dann, wenn man große Freude an Heimwerker- und DIY-Projekten hat.
Wie du dein Polster-Projekt angehen kannst, hängt davon ab, ob das Polster mit dem Sitzmöbel fest verbunden ist oder ob es nur aufliegt.
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Sitz- oder Stuhlpolster als feste Sitzfläche erneuern:
Hast du den alten Bezug von dem Stuhl oder Sessel entfernt, sollte das alte Polster zum Vorschein kommen. Es ist auf der Sitzfläche fest verbunden. Meist handelt es sich um eine Holzplatte, auf der das Sitzpolster z. B. verklebt ist. Oftmals ist es einfacher, die gesamte Holzplatte samt Polster zu entfernen und zu erneuern.
Aber Vorsicht: Behalte das alte Sitzpolster samt Holzplatte so lange bis zu dir die Maße für dein neues Polster notiert hast. Auf unserer Seite „Polster nach Maß“ kannst du dir dann das neue Polster in der gewünschten Größe und Form bestellen. Das maßgeschneiderte Schaumstoffpolster kannst du dann mit Hilfe von Sprühkleber auf einer neuen Holzplatte befestigen. Nach kurzer Zeit sollte das Polster mit der Platte fest verbunden sein.
Darauf kannst du noch eine Polsterwatte aufbringen, damit das Polster vor starker Abnutzung oder Abrieb durch den Bezug geschützt ist. Gleichzeitig sorgt die Polsterwatte noch einmal für etwas mehr Komfort. Über das Polster und die Holzplatte stülpst du nun den Bezug für dein Sitz- oder Polstermöbel. Hast du keine Zeit oder kein Talent, den Bezug selbst zu nähen, kannst du ihn bei uns in Auftrag geben. Einfach mit deinem maßgeschneiderten Polster mitbestellen.
Drehe nun das Polster mit dem Bezug vorsichtig um, sodass du auf die Holzplatte blickst. Achte auf eine schmutz- und staubfreie Unterlage, damit du dir keine Flecken in den neuen Bezug und das neue Polster machst. Nachdem du die Ecken des Bezugs festgezogen hast, gehst du mit einem Tackersetzgerät an die Ecken und tackerst den Bezug und das Polster auf der Holzplatte fest. Überschüssige Polsterwatte kannst du vorsichtig mit einem Teppichmesser abschneiden. Anschließend straffst du die Kanten des Sitzbezugs und tackerst diese nach und nach fest. Hierzu gehst du von der Mitte der Kanten nach außen in die Ecken. Der Stoff sollte nicht zu locker sitzen, aber auch nicht zu stark unter Spannung stehen. Im Zweifelsfall kannst du das Polster auch immer wieder umdrehen und schauen, wie der Bezug liegt. Achte darauf, dass der Bezug keine Falten schlägt. Das sieht nicht nur unschön aus, sondern kann auch den Sitzkomfort schmälern.
Gehe nach diesem Prinzip an allen Kanten und Ecken vor. Schau, dass der Bezug ringsherum gut fixiert ist, bevor du überschüssiges Material entfernst.
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Sitzauflage oder Polster ohne Fixierung erneuern:
Ist die Sitzauflage der Küchenbank, des Stuhls oder der Loungemöbel nicht fest mit der Sitzfläche verbunden, ist die Erneuerung der Polster und Bezüge deutlich einfacher. Hierzu kannst du einfach bei den alten Sitzauflagen und Polstern Maß nehmen und die passenden Polster auf Maß bei uns bestellen. Wir fertigen dir auf Wunsch auch die passenden Bezüge inklusive hochwertigem Reißverschluss an oder schicken dir hochwertige Stoffe deiner Wahl, aus denen du selbst passende Bezüge nähen kannst.
Wenn du nur das Polster erneuern möchtest, wählst du auf unserer Seite „Polster nach Maß“ die gewünschte Form aus und gibst die entsprechenden Maße für das Polster an. Du musst dann lediglich den alten Bezug am Reißverschluss oder an den Knöpfen öffnen, ggf. waschen, und über das neue Polster ziehen. Hast du dir auch Bezüge nach Maß bestellt, stülpst du diese einfach über das neue Polster.
Mit einer zusätzlichen Wattierung oder einer Trikotierung kannst du sowohl das Polster als auch den Bezug vor künftiger Abnutzung besser schützen. Die Polsterwatte bietet mehr Sitzkomfort. Die Trikotierung, ein zartes Netzgewebe, sorgt dafür, dass Polster und Bezug nicht so stark aneinander reiben und der Bezug einfacher zu wechseln ist – beispielsweise für die Reinigung. Auch dieses Zubehör kannst du bequem bei dein-polster.com zusammen mit deinen maßgeschneiderten Polstern und Bezügen bestellen.
Wir hoffen, dass wir dir mit diesem Artikel die Grundlagen für das Polstern von Stühlen und Sitzen näherbringen konnten und du dein Polster-Projekt jetzt gut informiert und motiviert angehen kannst. Hast du weitere Fragen zum Selbstpolstern oder möchtest mehr Infos zu unseren Produkten erhalten, kontaktiere uns gerne über 05225-8749829 oder per Kontaktformular.
FAQ’s zum Selber-Polstern
Kann man beim Sofa den Schaumstoff erneuern?
Generell spricht nichts dagegen, warum man durchgesessene Sofapolster nicht erneuern kann. Allerdings wird das Neupolstern je nach Sofa sehr aufwendig - etwa, wenn das Sofa komplett mit Stoff bespannt ist. Sofas mit abnehmbaren Polstern können hingegen mit wenig Aufwand erneuert werden.
Wie teuer ist es ein Sofa neu polstern zu lassen?
Möchtest du das Polstern nicht selbst übernehmen, musst du dich an eine Polsterei wenden. Die Kosten für das Aufpolstern von Sofas richten sich nach dem Aufwand (z. B. abhängig von der Sofagröße). In jedem Fall wirst du mehr bezahlen, als beim DIY-Polstern deines Sofas.
Was braucht man zum Polstern?
Das Gute ist: Zum Polstern benötigt man kein spezielles Werkzeug. Hammer, Tacker, Tackernageln, Zange, Dorn und Schere sind die wichtigsten Utensilien beim Polstern. Außerdem benötigst du natürlich neuen Schaumstoff für die Sitzpolster, Rücken- und ggf. Armlehnen sowie einen neuen Bezugsstoff und ggf. Ziernägel, mit denen du deinen Stuhl, Sessel oder dein Sofa verschönern möchtest. Eine komplette Materialliste findest du hier.
Welche Schaumstoffstärke bei Sitzpolstern?
Je dicker der Schaumstoff ist, umso gemütlicher wird das Sitzpolster. Für Sitzkissen reichen meist bis zu 5 cm, für Lounge- und Sofapolster solltest du mindestens 7 bis 9 cm nehmen.
Welche Schaumstoffstärke bei Sitzpolstern?
Was ist die beste Polsterung?
Für die meisten Polstermöbel bewährt sich Kaltschaum. Es handelt sich um einen sehr formstabilen, langlebigen und komfortablen Schaumstoff, der zudem sehr atmungsaktiv ist. Darüber hinaus kannst du auch PUR-Schaumstoff als Polsterung verwenden - etwa, wenn du dein Budget schonen willst oder die Polstermöbel nicht so stark beansprucht werden.
Warum Vlies beim Polstern?
Vlies, auch Polsterwatte genannt, ist eine dünne Textilschicht, die zwischen Schaumstoffpolster und Bezugsstoff platziert wird. Dieses Vlies schützt das Polster vor Verunreinigungen, bspw. Getränke oder Speisen. So kannst du die Nutzungsdauer von Polstern verlängern und zur Hygiene beitragen.
Was bringt eine Trikotierung bei Polstern?
Eine Trikotierung empfehlen wir immer für Polster, bei denen man die Bezüge abnehmen und z. B. waschen kann. Denn das dünne Trikonetz erleichtert dir das Ab- und Aufziehen der Bezüge über den Schaumstoff. Die Trikotierung ist daher ein einfaches und günstiges, aber sehr effektives Mittel beim Polstern.
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