Eine gepolsterte Fußablage, ein Sitzpouf für das Wohnzimmer oder die Terrasse, eine gepolsterte Truhe als Beistelltisch, eine Sitzbank, ein Sessel, ein Sofa, eine Kuschelecke fürs Kinderzimmer, Sitzkissen für die Küchenstühle, Polster für die Gartenlounge. Sitzmöbel gibt es in den unterschiedlichsten Formen und Stilen. Damit es schön bequem wird und du dich lange Zeit an deinem Sitzkissen und Polster erfreuen kannst, findest du hier ein paar Tipps zur Schaumstoffauswahl.
Welcher Schaumstoff eignet sich als Sitzpolster?
Egal, ob du alte Sitzpolster entfernen und erneuern möchtest oder gerade dabei bist, ein ganz individuelles Sitzmöbelstück zu bauen: Für deine Sitzpolster kannst du zwischen PU-Schaumstoff, Kaltschaum und Visco-Schaumstoff wählen. Alle drei Schaumstoffe sind komfortabel, atmungsaktiv und elastisch. Natürlich unterscheiden sich die Schaumstoffe in ihren Eigenschaften und eignen sich besser oder schlechter für ein Sitzpolster - je nachdem, was du dir für ein Sitzkissen wünscht.
Die wesentlichen Unterschiede von PU-Schaumstoff, Kaltschaum und Visco-Schaumstoff:
> PU-Schaumstoff
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> Kaltschaum
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> Visco-Schaumstoff
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preiswert, dafür aber weniger langlebig und formstabil wie die anderen Schaumstoffe
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offenporige Struktur, dadurch atmungsaktiv, luftdurchlässig und feuchtigkeitstransportierend
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sehr vielseitig einsetzbar, eignet sich gut für Allergiker, für Outdoor-Bereiche, für Kinder
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lässt sich sehr einfach weiterverarbeiten und in Form schneiden
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mittleres Preissegment, dafür hochwertiger und langlebiger, formstabiler und belastbarer
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offenporige Struktur, dadurch atmungsaktiv und luftdurchlässig, Wärme und Feuchtigkeit werden abtransportiert
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eignet sich somit auch für Allergiker
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sehr gute Punktelastizität, daher gut geeignet bei Rückenbeschwerden oder ähnlichem
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nicht zwingend für den Dauereinfluss von Feuchtigkeit und hohen Temperaturen geeignet (z. B. Garten)
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gehobenes Preissegment, dafür der Schaumstoff mit dem höchsten Liegekomfort und der besten Punktelastizität
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der “Memory Foam” passt sich dem Körper optimal an, was für ein eher weiches Sitz- und Liegegefühl sorgt
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Memory Foam benötigt einige Zeit, um aus der Belastung wieder in seine Ursprungsform zu kommen, daher bleiben kurzzeitig einige Liegemulden
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“temperaturempfindlich” - verändert sich durch Körperwärme oder Außentemperatur, Gefahr von Stauwärme und Staunässe droht, da Wärme und Feuchtigkeit gespeichert werden
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besser geeignet für den Indoor-Bereich
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Unsere Kurz-Empfehlungen für deine Sitzpolster:
➤ PU-Schaumstoff ist ein echter Allrounder und überzeugt mit einem sehr guten Preis-Leistungsverhältnis. Du kannst ihn innen wie außen verarbeiten und zudem besonders leicht in Form schneiden.
➤ Kaltschaum bietet dir höheren Sitzkomfort und ist langlebiger, eignet sich aber nicht zwingend für Sitzpolster im Outdoor-Bereich, außer du kannst die Kissen und Polster nachts oder bei Regen geschützt lagern.
➤ Visco-Schaumstoff ist bietet dir einen gehobenen Sitzkomfort, ist aufgrund seines “Formgedächtnisses” aber weicher und nicht so gut geeignet, wenn die Sitzpolster starken Temperaturschwankungen oder Feuchtigkeit ausgesetzt sind.
Material, Raumgewicht, Stauchhärte: Was für Schaumstoff für Sitzkissen?
PU-Schaumstoff und Kaltschaum eignen sich gut für herkömmliche Sitzkissen.
Da Sitzkissen in der Regel etwas dünner sind, zwischen drei, vier und fünf Zentimeter dick, empfehlen wir ein mittleres Raumgewicht und eine mittlere Stauchhärte (30-40). So sitzt man nicht direkt mit dem Hintern auf der harten Unterlage. Möchtest du ein eher weiches Sitzkissen oder wird das Sitzkissen nicht so stark beansprucht (Häufigkeit, Körpergewicht) reicht eine Stauchhärte von 20-30. Um einen mittelfesten Sitzkomfort zu haben, empfehlen wir dir ein Raumgewicht zwischen 30 und 50 - abhängig von der Belastung durch das Körpergewicht.
Welche Schaumstoffstärke für Sitzpolster?
In der Regel haben Sitzpolster eine Schaumstoffstärke zwischen drei und zehn Zentimeter.
Sitzpolster - zum Beispiel Poufs, Loungepolster oder Sofapolster - sind weicher und dicker als klassische Sitzkissen für Ess- oder Gartenstühle. Hier solltest du einen dickeren Schaumstoff wählen, mindestens sechs, sieben oder acht Zentimeter. Für dicke Loungepolster oder Sitzpoufs eignen sich auch zehn oder zwölf Zentimeter. Klassisches Sitzkissen für Esszimmer- oder Gartenstühle, Bankauflagen oder die Bierzeltgarnitur wählen die meisten Kunden drei bis vier Zentimeter Schaumstoffstärke.
Welches Raumgewicht für Sitzpolster?
Ob PU-Schaumstoff, Kaltschaum oder Visco-Schaumstoff: Für Sitzpolster empfiehlt sich grundsätzlich ein Raumgewicht zwischen 30 und 50.
Mit einem PU-Schaumstoff RG 30 oder RG 40 erhält man eine gute Polsterqualität, die sich für verschiedene Sitzgelegenheiten im Garten, im Campingwagen oder im Haus eignet. Soll das Polster nicht nur zum Sitzen, sondern gelegentlich auch zum Liegen genutzt werden, empfehlen wir dir einen Kaltschaum mit RG 40. Bei Visco-Schaumstoff solltest du ein Raumgewicht von 50 wählen, da das Material grundsätzlich eher weicher ist. Ist das Raumgewicht zudem noch sehr niedrig, ist das Sitzpolster zu weich und man sinkt einfach nur ein, ohne bequem zu sitzen.
Welche Stauchhärte für Sitzpolster?
Mit Kaltschaum mit einer Stauchhärte von 30 bekommst du ein eher weiches Sitzpolster. Ist die Belastung auf Dauer zu hoch, kann das Sitzpolster schnell durchgesessen sein. Für höhere Belastung empfehlen wir daher einen Kaltschaum mit einer Stauchhärte von 40.
Brauchst du Hilfe beim Polstern deiner Sitzmöbel, findest du in unserem Blog weitere nützliche Tipps rund um Schaumstoffe, Polster und das Polstern selbst.
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Foto von Max Rahubovskiy auf Pexels