“Druckentlastung” - ein gut klingendes Wort, wenn es um die Beschreibung von Matratzen geht. Das hört sich nach einer positiven Eigenschaft an. Aber was heißt “Druckentlastung” bei Matratzen konkret und für wen ist diese Funktion von Vorteil? Wir klären hier über druckentlastende Matratzen auf.
Short-Info zur Druckentlastung
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Druckentlastende Matratzen reduzieren den Druck, der beim Liegen auf dich bzw. die einzelne Körperpartie ausgeübt wird.
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Druckentlastung verhindert somit ein Taubheitsgefühl in Armen und Schultern.
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Außerdem tragen druckentlastende Matratze zu einer normalen Durchblutung der Venen und einer normalen Sauerstoffversorgung der Nerven bei.
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Ob du dich für eine druckentlastende Matratze entscheiden solltest, hängt unter anderem von deiner Schlafposition ab.
Long-Info: Alles was du über druckentlastende Matratzen wissen solltest!
Was bedeutet Druckentlastung bei Matratzen?
Sobald dein Körper mit der Matratze in Kontakt kommt, wirkt diese einen “Gegendruck” auf dich aus. Druckentlastende Matratzen reduzieren diesen Druck und entlasten die einzelnen Körperbereiche, die auf der Matratze aufliegen. Der Druck auf deinen Körper - zum Beispiel Schultern und Hüfte - wird gleichmäßiger verteilt und wirkt daher nicht mehr so stark auf die einzelnen Stellen.
Wie funktionieren druckentlastende Matratzen?
Die Druckentlastung funktioniert über eine hohe Punktelastizität und eine Zoneneinteilung der Matratze, sodass die Person an den Stellen weicher einsinkt, an denen der Druck im Allgemeinen am größten ist. Dies sind oftmals die Schultern und die Hüfte, da diese Körperpartien - je nach Schlafposition - am stärksten in die Matratze einwirken.
Welche Vorteile bieten druckentlastende Matratzen?
Zweck einer druckentlastenden Matratze ist immer, den Druck auf den Körper - Muskulatur, Skelett, Nerven und Venen - zu mindern. Denn würde der Druck zu groß sein, wären unter anderem Verspannungen und Rückenschmerzen, Taubheitsgefühle in Armen und Schultern oder eine verminderte Versorgung der Nerven und Durchblutung die Folge.
Die Vorteile einer Matratze mit Druckentlastung sind daher:
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weniger Druck auf Schultern & Hüfte = weniger Verspannungen & Schmerzen
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bessere Durchblutung & bessere Sauerstoffversorgung der Nerven (was wiederum bei Bettlägerigkeit die Bildung von Druckgeschwüren und chronischen Wunden verhindern kann)
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Punktuelle Entlastung einzelner Körperpartien
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seltener Taubheitsgefühle nach dem Aufwachen
Welche Matratzen sind druckentlastend?
Druckentlastende Matratzen verfügen über zwei Merkmale: Punktelastizität und Zoneneinteilung. Die Punktelastizität wird vom Schaumstoff beeinflusst. Vor allem Viscoschaum und Gelschaum verfügen über eine sehr gute Punktelastizität. Aber auch Kaltschaum gehört zu den punktelastischen Schaumstoffen. Dabei handelt es sich jeweils um einen Schaumstoff, der soft genug ist, den Körper an den jeweiligen Stellen einsinken zu lassen und ihm dennoch die nötige Unterstützung zu geben. Durch die Zoneneinteilung wird dieser Einsink-Effekt der Punktelastizität noch verstärkt. Die einzelnen Zonen - zum Beispiel an Schultern und Becken - sorgen dafür, dass die Körperpartien noch weicher einsinken und der Druck gemindert wird.
Wer sollte eine Matratze mit Druckentlastung nutzen?
➤ Menschen, die unter Rücken- oder Hüftschmerzen leiden, profitieren von einer druckentlastenden Matratze, da der Körper besser in eine orthopädisch gesunde Position gebracht werden kann.
➤ Menschen, die empfindlich auf Druck reagieren, profitieren von einer Matratze mit Druckentlastung, da der Gegendruck gleichmäßig verteilt und somit an der einzelnen Körperpartie gemindert wird.
➤ Menschen, die mit Durchblutungsstörungen, Taubheitsgefühlen oder Nervenstörungen Probleme haben, sollten auf einer druckentlastenden Matratze schlafen. Somit werden die Beschwerden gemindert.
Druckentlastende Matratzen bei Bettlägerigkeit
In vielen medizinischen Bereichen werden druckentlastende Matratzen eingesetzt, weil sie Verspannungen, Schmerzen und die Wahrscheinlichkeit für Durchblutungsstörungen und chronische Wunden reduzieren. Insbesondere bei bettlägerigen Personen wird zu einer druckentlastenden Matratze geraten, um die aufliegenden Körperstellen zu entlasten und gleichzeitig die Durchblutung zu fördern - wodurch wiederum Wundbildung verhindert wird. Mehr zur Matratzenwahl bei Bettlägerigkeit liest du hier.
Lohnt es sich eine druckentlastende Matratze “vorbeugend” zu nutzen?
Nein. Man sollte die Matratze immer seinen individuellen und aktuellen Bedürfnissen entsprechend auswählen. Wer nicht über Verspannungen und Schmerzen klagt, muss auch keine druckentlastende Matratze kaufen. Gleiches gilt für Durchblutungsstörungen und dergleichen: Wer keine Beschwerden hat, muss auch nicht gezielt auf eine druckentlastende Matratze achten.
Druckentlastende Matratze: Welcher Schaumstoff ist empfehlenswert?
Viscoschaum bringt alle Eigenschaften mit, die eine druckentlastende Matratze haben sollte: Sehr gute Punktelastizität und eine Zoneneinteilung sorgen für eine gleichmäßige Entlastung einzelner Körperstellen und Reduzierung des Gesamtdrucks. Nacken, Rücken, Hüfte und Gelenke werden geschont, wodurch Verspannungen weniger häufig auftreten.
Zu beachten ist jedoch Folgendes:
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Eine Viscoschaummatratze ist thermoplastisch, reagiert folglich auf Wärme. Sie verformt sich dadurch nur langsam, insbesondere bei einem Positionswechsel. Wer sich nachts häufig dreht, wird hier Probleme haben. Durch die Wärmespeicherung schläft man auf Viscoschaum außerdem wärmer.
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Eine Viscoschaummatratze ist grundsätzlich weicher als zum Beispiel Gelschaummatratzen oder Kaltschaummatratzen. Unsere Schaumstoffexperten empfehlen sie daher nicht für Bauchschläfer, die eher von einer festeren Schaumstoffart profitieren.
Unser Fazit
Eine druckentlastende Matratze aus Viscoschaum eignet sich für Menschen, die unter Rücken- und Hüftschmerzen, an Durchblutungsstörungen oder häufigem Taubheitsgefühl leiden. Vor allem für jene Menschen, die nachts häufiger frieren, sich nicht oft umdrehen und gerne weicher liegen, ist die Viscoschaummatratze mit Druckentlastung zu empfehlen.
Foto von Miriam Alonso auf Pexels